Bei der klassischen Geothermie strebt man an, wasserführende Schichten im Untergrund anzubohren, um die warmen Tiefenwässer an die Oberfläche zu pumpen.
Beim Eavor-LoopTM wird hingegen die Wärme des Gesteins direkt genutzt. Bohrungen werden im dichten Untergrund vorgenommen und verrohrt bzw. im tieferen Bereich versiegelt. Es findet daher kein physischer Austausch mit der Umgebung statt, abgesehen von dem Transport von Wärme. Ein wasserbasiertes Arbeitsmedium zirkuliert in einem geschlossenen System von tiefen Bohrlöchern im Untergrund, nimmt die Wärme des Gesteins auf und steigt wieder an die Oberfläche.
Da Wärme im Untergrund immer vorhanden ist, ist der Energieaustrag sicher und planbar. Der Thermosiphon-Effekt, basierend auf Temperatur- und Dichteunterschieden im Fluid, lässt es von selbst aufsteigen. Vergleichbar ist das mit einer Lavalampe: Die Masse erhitzt sich am Boden der Lampe. Die warme Masse steigt auf. Dabei kühlt sich das Medium ab und sinkt wieder zu Boden. Es entsteht ein Kreislauf im geschlossenen System.
Verrohrungen werden nur in den beiden senkrechten Bohrlöchern verwendet, die in Hannover etwa drei Kilometer tief sind. Der Abschnitt, in dem der Wärmeaustausch stattfindet, wird durch ein von Eavor entwickeltes und patentiertes Verfahren entlang der horizontalen Bohrungen abgedichtet.